Von 2018 bis heute:
Meilensteine und Perspektiven der Bonnier-Klimabilanz

Klimabilanz und Reduktionsziele

Die Bonnier-Gruppe bilanziert seit 2018 ihre Emissionen umfassend nach dem GHG-Standard. Mit einer Reduktion von 29 % im Jahr 2023 hat sie ihr ursprüngliches Ziel, bis 2025 eine Verringerung von 25 % zu erreichen, bereits frühzeitig übertroffen. Gleichzeitig folgt die Gruppe konsequent dem 1,5°C-Pfad der Science Based Targets Initiative.

Fünf-Säulen-Ansatz für Emissionsminderung

Zu den zentralen Maßnahmen gehören die Verwendung emissionsarmer Papiere, die enge Zusammenarbeit mit nachhaltigen Lieferanten, der verstärkte Einsatz erneuerbarer Energien, der Wechsel zu umweltfreundlicheren Dienstfahrzeugen sowie die konsequente Reduktion von Flugreisen.

Kompensation als Ergänzung

Neben der konsequenten Priorisierung von Emissionsreduktionen hat die Bonnier-Gruppe von 2021-2023 jährlich 120 % ihrer verbleibenden Emissionen. Dies erfolgt durch Investitionen in zertifizierte Klimaschutzprojekte, wie beispielsweise Waldschutzprogramme und die Förderung erneuerbarer Energien.

Seit 2018 erfasst die Bonnier-Gruppe ihre Treibhausgasemissionen jährlich gemäß den Vorgaben des GHG-Protokolls, das die Emissionen in drei Bereiche („Scopes“) gliedert. Dabei werden alle relevanten Kategorien wie Stromverbrauch, Transport und eingekaufte Waren berücksichtigt. Die Berichterstattung erfolgt in CO₂-Äquivalenten (CO₂e), um einen einheitlichen und vergleichbaren Standard für die Emissionen verschiedener Unternehmen zu gewährleisten. Unsere Berechnungen umfassen sechs Treibhausgase, die im Rahmenübereinkommen der Vereinten Nationen über Klimaänderungen sowie im Kyoto-Protokoll definiert sind. Zur Sicherstellung von Neutralität und Transparenz wird unsere Klimabilanz von einer unabhängigen Agentur geprüft.

Wir haben uns verpflichtet, unsere Emissionen von 2019 bis 2025 um 25 % zu senken – im Einklang mit dem Pariser Abkommen und dem 1,5°C-Pfad der Science Based Targets Initiative (SBTi), einer führenden globalen Organisation für unternehmerischen Klimaschutz. Die SBTi arbeitet eng mit renommierten Partnern wie dem Carbon Disclosure Project (CDP), dem UN Global Compact, der We Mean Business Coalition, dem World Resources Institute (WRI) und dem WWF zusammen.

Seit 2021 sind wir als Bonnier-Gruppe aktives Mitglied der SBTi und haben uns bewusst für den  1,5°C-Pfad entschieden. Dieser stellt die ambitionierteste und anspruchsvollste Option dar, da er die schnellstmögliche und umfassendste Reduktion der Emissionen fordert und den Schwerpunkt auf absolute Emissionsverringerung legt, anstatt lediglich die Intensität zu verbessern.

Seit 2018 erfassen wir unsere Treibhausgasemissionen jährlich und veröffentlichen seit 2019 umfassende Berichte. Der gewählte 1,5°C-Pfad basiert auf wissenschaftlichen Modellen, die globale Emissionen sowie deren Auswirkungen prognostizieren, und wird von der Science Based Targets Initiative (SBTi) unterstützt.

Unser Fünf-Säulen-Ansatz


Gezielte Verbesserung des Emissionsprofils

Im Rahmen unseres Engagements für den Klimaschutz haben wir uns als Bonnier-Gruppe an den Fünf-Säulen-Ansatz (FSA) gehalten. Dabei lag unser anfänglicher Fokus auf Bereichen, die entweder den größten Einfluss auf unser Emissionsprofil haben oder vergleichsweise einfach und effizient verbessert werden können.

Papier

Scope-3-Emissionen stellen mit 99 % den überwiegenden Anteil unserer gesamten Emissionen dar, wobei Papier der Hauptverursacher ist. Um nachhaltige Materialbeschaffung zu fördern, haben wir eine forschungsbasierte Kategorisierung von Papiersorten entwickelt, die diese nach ihren Emissionen pro Tonne in die Kategorien hoch, mittel und niedrig einteilt. Ergänzt wird dies durch eine interne Papieremissionsdatenbank, die unseren Teams als wichtige Ressource für fundierte und nachhaltige Entscheidungen dient.

Buchproduzenten

Neben dem Papier leisten unsere Buchproduzenten einen entscheidenden Beitrag zu unseren Klimaschutzbemühungen. Durch enge Zusammenarbeit stellen wir eine hohe Datenqualität sicher und fördern aktiv die Nachhaltigkeit entlang der Lieferkette.
Wir haben die Anzahl der Lieferanten erhöht, die erneuerbare Energien nutzen und Strategien zur Reduktion von Treibhausgasen umsetzen. Viele unserer wichtigsten Partner erfüllen nicht nur diese Anforderungen, sondern gehen sogar darüber hinaus. Sie setzen zusätzliche Maßnahmen um, wie die Steigerung der Transporteffizienz, die Verringerung von Abfällen, die Elektrifizierung ihrer Fahrzeugflotten sowie die Reduzierung des Einsatzes von Verpackungsmaterialien.

Erneuerbare Energien

Der Anteil erneuerbarer Energien am Stromverbrauch in unseren Büros erreichte 2023 konzernweit 45 %. In der deutschen Gruppe lag dieser Wert sogar bei beeindruckenden 97 %. Unser Ziel ist es, diesen Anteil weiter zu steigern und so unsere Klimaschutzbemühungen kontinuierlich voranzutreiben.

Dienstwagen

Zusätzlich haben wir den Austausch von Dienstfahrzeugen mit fossilen Brennstoffen aktiv gefördert und vorangetrieben, indem wir verstärkt auf Elektro- und Hybridfahrzeuge setzen. Dieser Schritt ist Teil unserer umfassenden Strategie zur Reduzierung von Treibhausgasemissionen und zur Förderung nachhaltiger Mobilität.

Flugreisen

Wir streben an, Kurzstreckenflüge konsequent zu vermeiden. Trotz unserer dezentralen Verlagsstrukturen mit Standorten in und um München, Berlin, Hamburg und Stuttgart setzen wir verstärkt auf umweltfreundliche Transportmittel, um unseren ökologischen Fußabdruck zu minimieren.

Im Jahr 2023 konnten wir eine Emissionsreduktion von 29 % gegenüber dem Ausgangsjahr (2019) erzielen.
Damit haben wir unser ehrgeiziges Ziel, bis 2025 eine Reduktion von 25 % zu erreichen, bereits zwei Jahre früher übertroffen.

Niedrig-emittierende Papiere und die verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien durch unsere Lieferanten spielten eine zentrale Rolle bei der Reduktion unserer Emissionen. Durch die Integration emissionsarmer Papiersorten in Druckverträge sowie die Verringerung des Papiergewichts konnten wir zudem die Transportemissionen entlang der gesamten Lieferkette nachhaltig senken.

Unsere Reduktionsziele basieren auf absoluten Emissionen, was bedeutet, dass steigende Verkaufszahlen und Umsätze möglicherweise zu einem Anstieg der Gesamtemissionen führen können, selbst wenn die Emissionsintensität sinkt. Dennoch konnten wir im Jahr 2023 eine absolute Emissionsreduktion von 29 % erzielen – dank der kontinuierlichen Senkung der Emissionen pro Tonne.

Kompensation als Ergänzung

Seit 2021 kompensiert die Bonnier-Gruppe jährlich 120 % ihrer unvermeidbaren Emissionen. Dies erfolgt durch den Erwerb von CO₂-Zertifikaten, die in naturbasierte Projekte wie Waldschutz und Aufforstung sowie in den Ausbau erneuerbarer Energieinfrastrukturen investiert werden. Alle unterstützten Projekte sind nach internationalen Standards wie dem Gold Standard oder dem Verified Carbon Standard (VCS) zertifiziert und verifiziert, um höchste Transparenz und Nachhaltigkeit zu gewährleisten.

Zum Thema gestellte Fragen

Nachdem wir bis 2023 eine Emissionsreduktion von 29 % erreicht haben, setzen wir unsere Ambitionen fort, um langfristige Nachhaltigkeit sicherzustellen. Unsere neuen Ziele orientieren sich am 1,5°C-Pfad der Science Based Targets Initiative (SBTi). Dieser Pfad basiert auf einem linearen Reduktionsmodell und unterstreicht die Dringlichkeit kontinuierlicher Emissionssenkungen. Damit leisten wir einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung globaler Klimaziele und zur Begrenzung der Erderwärmung.

Unsere Emissionen werden jährlich gemessen und gemäß dem Treibhausgas-Protokoll (GHG-Protokoll), einem Industriestandard zur Bilanzierung von Treibhausgasen, berichtet. Wir erfassen Emissionen in: 

  • Scope 1: Direkte Emissionen aus Quellen, die wir kontrollieren. 
  • Scope 2: Indirekte Emissionen aus der von uns gekauften und genutzten Energie. 
  • Scope 3: Indirekte Emissionen aus unserer Wertschöpfungskette, einschließlich 

    Produktions- und Logistikaktivitäten. 

 

Wir erhalten einen konsolidierten Gruppenbericht für die Bonnier-Gruppe von einer externen GHG-Bilanzierungsagentur. Dieser Bericht dient als Grundlage, um individuelle, maßgeschneiderte Berichte für alle Unternehmen und Lieferanten zu erstellen, die aktiv am Bilanzierungsprozess teilgenommen haben. So stellen wir sicher, dass alle Beteiligten präzise und relevante Informationen zur Verfügung haben, um ihre eigenen Klimaziele effektiv voranzutreiben.

Wir gewährleisten die Wirksamkeit unserer Emissionsreduktionen durch ein jährliches Monitoring und eine umfassende Berichterstattung. Im Rahmen dieses Prozesses berechnen wir den Emissionsfußabdruck unserer größten Lieferanten, identifizieren Verbesserungspotenziale und teilen die Ergebnisse gemeinsam mit Empfehlungen zur Steigerung der Umweltleistung. Beispiele hierfür sind Optimierungen bei der Materialauswahl oder der Einsatz erneuerbarer Energien.

Detaillierte Berichte unterstützen zudem die zur Bonnier-Gruppe gehörenden Einzelunternehmen dabei, ihre Emissionen gezielt zu reduzieren, und fördern kontinuierliche Verbesserungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. So stellen wir sicher, dass unsere Klimaschutzmaßnahmen langfristig wirksam und nachhaltig sind.

Durch die Validierung unserer Ziele durch die SBTi stellen wir sicher, dass unsere Treibhausgasreduktionsziele wissenschaftlich fundiert und mit den Zielen des Pariser Abkommens in Einklang stehen. Unsere Strategie folgt dem 1,5°C-Pfad, dem ambitioniertesten Szenario, und unsere Ziele sind in absoluten Zahlen festgelegt, wodurch der Schwerpunkt auf der Reduzierung der Gesamtemissionen liegt und nicht nur auf der Verbesserung der Intensitätswerte.

Die Emissionen variieren je nach Faktoren wie der verwendeten Papiersorte und dem Produktionsprozess. Durch sorgfältige Materialauswahl und die Nutzung erneuerbarer Energien durch unsere Lieferanten haben wir den Treibhausgas-Fußabdruck unserer gedruckten Bücher deutlich reduziert. Über die Zeit hinweg haben Bücher aufgrund ihrer typischen langen Lebensdauer einen relativ geringen ökologischen Fußabdruck im Vergleich zu anderen Konsumgütern (Quelle: DEFRA Conversion Factors 2024).

Erneuerbare Energiequellen umfassen Wasserkraft, Windkraft, Solarenergie, Geothermie und nachhaltig beschaffte Biomasse, wie in RE100, einer globalen Unternehmensinitiative für erneuerbare Energien, definiert. Ihre technische Anleitung ist ein zentrales Dokument für unsere Ziele im Bereich erneuerbare Energien. Kernenergie wird nicht als erneuerbare Energiequelle betrachtet.